16.09.2024 | Zu Beginn der Tarifverhandlungen haben Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie ihre Forderung nach 7 Prozent mehr Lohn und 170 Euro für Auszubildende deutlich gemacht. Vor dem Verhandlungslokal in Dietzenbach forderten rund 500 Beschäftigte und Auszubildende die Arbeitgeber lautstark auf, das Jammern einzustellen und in konstruktive Verhandlungen einzutreten.
Dietzenbach – In der ersten Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland hat die IG Metall ihre Forderung nach 7 Prozent mehr Geld und die Forderung die Ausbildungsvergütungen um 170 Euro für 12 Monate zu erhöhen, begründet. Rund 500 Beschäftigte aus verbandsgebundenen Betrieben machten vor dem Verhandlungslokal in Dietzenbach deutlich, dass sie für diese Forderung streiten und notfalls auch in den Arbeitskampf gehen werden.
Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Mitte: „Die Energie- und Lebenshaltungskosten sind weiterhin hoch und die Einmalzahlungen aus dem vergangenen Tarifabschluss sind aufgebraucht. Deshalb benötigen die Beschäftigten mehr Geld. Das ist auch gesamtwirtschaftlich geboten, denn alle Experten sind sich einig, dass der private Konsum ein entscheidender Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung ist. Ich erwarte von den Arbeitgebern eine konstruktive Haltung und ein Ende des rein taktisch motivierten Gejammers.“
Die IG Metall beurteilt die wirtschaftliche Lage realistisch und ein Untergangsszenario, wie es die Arbeitgeber derzeit malen, sei nicht angemessen, so Köhlinger. „Die Lage ist herausfordernd, doch an den Arbeitskosten liegt es nicht. Diese machen in der Metall- und Elektroindustrie durchschnittlich nur 16 Prozent der Gesamtkosten aus. Die Metallerinnen und Metaller sägen sicherlich nicht am Ast, auf dem sie sitzen! Das sollte selbst den Funktionären der Arbeitgeberseite einleuchten.“
Die IG Metall Mitte hatte im Juni eine Forderung nach 7 Prozent mehr Geld für 12 Monate und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro je Ausbildungsjahr für 12 Monate beschlossen. Damit soll vor allem die Attraktivität von Ausbildungen in einer vom Fachkräftemangel betroffenen Branche erhöht werden. Zudem will die IG Metall in den Gesprächen mit den Arbeitgebern eine soziale Komponente für die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen durchsetzen und über mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten sprechen.
Die IG Metall Mitte verhandelt in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland (Mittelgruppe) für rund 380.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie Tarifverträge. Die zweite Verhandlung findet am 18. Oktober in Sulzbach (Taunus) statt.