Zukunftssicherung von Eberspächer Neunkirchen

#EBERSPÄCHERHATZUKNUFT#IGMNK

18.03.2019 | „Kahlschlag bei Eberspächer in Neunkirchen“ titelte die Saarbrücker Zeitung am 22. Juni 2018 und Geschäftsführer Thomas Waldhier verkündete auf der Mitarbeiterinformation die Hiobsbotschaft „465 Jobs in Gefahr“. Sogar bis zu 498 Stellen sollten abgebaut werden. Nach 15 Verhandlungsterminen schaffte man schließlich einen Kompromiss, der schmerzhaft aber akzeptabel ist. Es wurden Grundlagen für eine Zukunftsperspektive des Werkes und den gesamten Standort gelegt, Eckpunkte für einen Ergänzungstarifvertrag sowie ein Interessenausgleich und ein Sozialplan vereinbart.

Grund: Seit Jahren fährt das Produktionswerk in Neunkirchen Verluste ein. Um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, sollten nun beim Personal die Kosten gesenkt werden.

Doch Kostensenkung durch einen radikalen Stellenabbau, das war aus Sicht der IG Metall in Neunkirchen sowie den IG Metall Betriebsräten der falsche Weg. Durch diese Herangehensweise würde man dem Standort Neunkirchen in keinster Weise gerecht. Letztendlich könnte bei Umsetzung des Arbeitgeberkonzeptes der gesamte Standort zur Disposition stehen. „Dies ist nicht unser Konzept für die Zukunftssicherung von Eberspächer“, positioniert sich Jörg Caspar, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Neunkirchen. „Wir stehen für BESSER statt
BILLIGER.“ Dauerhafte Innovationen sind unerlässlich, um als Produktionsstandort in Deutschland überlebensfähig zu sein. Nur durch die Nutzung der Innovationskraft und -fähigkeit der Beschäftigten ist eine Zukunft von Eberspächer am Standort Neunkirchen möglich.

Fakt ist: Ohne Neunkirchen gäbe es den weltweit renommierten Abgasbereich von Eberspächer nicht. Alle anderen Werke weltweit haben von den Erfahrungen und dem Knowhow aus Neunkrichen profitiert und wurden mit deren Hilfe aus Neunkirchen aufgebaut. Nur durch die Bereitschaft der Beschäftigten von Neunkirchen, an anderen Standorten die Erfahrungen mit einzubringen, wurde der Eberspächer Konzern zu dem, was er heute ist: ein Globalplayer mit weltweitem Erfolg.

Bei diesem Szenario waren wir als Gewerkschaft gefordert. Arbeitsplätze und Beschäftigung dauerhaft zu sichern war für uns und die Betriebsräte oberste Priorität, um den Standort Eberspächer in Neunkirchen erhalten zu können. Es waren harte und langwierige Verhandlungen, die sich von Oktober 2018 bis zum 29./30. Januar 2019 hinzogen, manchmal auch auf der Kippe standen.

Unsere Zielrichtung war immer, so viel Beschäftigung wie möglich langfristig am Standort Neunkirchen zu halten und mögliche befristete  Arbeitnehmerbeiträge gleichmäßig auf den gesamten Standort und alle Beschäftigten zu verteilen. Es konnten zwar nicht alle Ziele, die wir uns vorgenommen hatten, erreicht werden. Dennoch sind viele Forderungsbestandteile unsererseits in das abgeschlossene Eckpunktepapier eingeflossen.

Nach 15 Verhandlungsterminen schaffte man schließlich einen Kompromiss, der schmerzhaft aber akzeptabel ist. Es wurden Grundlagen für eine Zukunftsperspektive des Werkes und den gesamten Standort gelegt, Eckpunkte für einen Ergänzungstarifvertrag sowie ein Interessenausgleich und ein Sozialplan vereinbart. Der Personalabbau konnte – Freiwilligenprogramm und natürliche Fluktuation eingerechnet – von  ursprünglich 498 Arbeitnehmern auf 202 bis zum 31.12.2020 reduziert werden. d. h., es werden 296 Mitarbeiter weniger als ursprünglich geplant abgebaut.

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